#13 hörinsblau — Olga Grjasnowa 

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Augsburger Gespräche zu Literatur, Theater und Engagement 2022

von Anna-Lena Maatz

Zusam­men­halt bedeu­tet Kon­flikt­fä­hig­keit und das kon­struk­ti­ve Rin­gen um die bes­te gemein­sa­me Zukunft. Er kann weder ‚von oben‘ ver­ord­net, noch von Insti­tu­tio­nen vor­ge­schrie­ben wer­den. Doch wer defi­niert also den Zusam­men­halt und auf wel­cher Grund­la­ge? Und muss die Viel­falt der Mei­nun­gen tat­säch­lich über alles gestellt wer­den? Müs­sen nicht auch „unver­han­del­ba­re Gren­zen mar­kiert wer­den, damit nicht die­je­ni­gen allein gelas­sen wer­den, die an die Demo­kra­tie glau­ben und die ihren Schutz brau­chen?“ (Caro­lin Emcke) Gera­de vor dem Hin­ter­grund des Kon­flikts zwi­schen der Ukrai­ne und Russ­land stellt sich die­se Fra­ge ein­mal mehr.
 

Olga Grjas­no­wa ist 1984 in Baku, Aser­bai­dschan, gebo­ren und im Kau­ka­sus auf­ge­wach­sen. Heu­te lebt sie in Ber­lin. Sie ist Absol­ven­tin des deut­schen Lite­ra­tur­in­sti­tuts Leip­zig und hat bis heu­te vier Roma­ne ver­öf­fent­licht. Für ihr Debüt Der Rus­se ist einer der Bir­ken liebt wur­de sie mit dem Klaus-Micha­el Küh­ne-Preis und dem Anna Seg­hers-Preis aus­ge­zeich­net. Die Lite­ra­tur­ver­fil­mung die­ses Werks star­tet im Novem­ber 2022. 2021 erschien ihr Sach­buch Die Macht der Mehr­spra­chig­keit. Sie behan­delt dar­in den Wert der Mehr­spra­chig­keit unse­rer Gesell­schaft und macht die For­de­rung einer grö­ße­ren Wert­schät­zung für Mul­ti­l­in­gua­li­tät zum The­ma. Über ihr essay­is­ti­sches Werk und ihrem Blick auf die­ses The­ma hat schau­ins­blau mit ihr gesprochen.