Vom Kult zur Populärkultur und umgekehrt? Das Phänomen Harry Potter

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Der 13. Juli 2011 war ein ein­schnei­den­des Datum in der Geschich­te des Har­ry Pot­ter-Uni­ver­sums. Trotz der Aus­sa­ge von Autorin J. K. Row­ling, dass es kei­ne wei­te­ren Aben­teu­er aus der Zau­be­rer­welt geben wer­de (vgl. Page 2010), konn­te vor die­sem Tag noch die Über­zeu­gung herr­schen, dass sich der Pot­ter-Zyklus noch nicht geschlos­sen habe, sei­ne Ära also noch nicht vor­über sei. Mit dem Erschei­nen des letz­ten Har­ry Pot­ter-Fil­mes ent­fällt nun aber das jähr­li­che War­ten auf den nächs­ten Teil der Buch- oder Film­se­rie. Ande­rer­seits könn­te aber auch ange­nom­men wer­den, dass die Pot­ter­ma­nia schon seit dem Auf­stieg des nächs­ten gro­ßen Jugend­buch­phä­no­mens, Ste­phe­nie Mey­ers Twi­light-Serie und den dar­auf basie­ren­den Fil­men, im Rück­gang begrif­fen und daher weit­ge­hend aus dem Fokus der Popu­lär­kul­tur ver­schwun­den sei. Im Zusam­men­hang mit dem Wer­de­gang der Har­ry Pot­ter-Bücher, ihrer Wand­lung durch die ver­schie­de­nen Medi­en­wech­sel und die gene­rel­le Popu­la­ri­tät der Serie stellt sich unwei­ger­lich die Fra­ge, inwie­weit Har­ry Pot­ter den Ein­satz des oft in die­sem Zusam­men­hang ver­wen­de­ten Begriffs des Kul­tes oder des Kult­phä­no­mens recht­fer­tigt. Dabei wird Har­ry Pot­ter als Text sowie als Pro­dukt, im indus­tri­el­len Sin­ne in Form von Mer­chan­di­se und im geis­ti­gen Sin­ne als Fort­füh­rung der Bücher in Form von fan­fic­tion, betrach­tet. Die Kon­zep­te Kult und Popu­lär­kul­tur unter­schei­den sich pri­mär dar­in, dass ers­te­res als eher exklu­siv und letz­te­res als inklu­siv in Bezug auf teil­neh­men­de Akteu­re und Agen­ten inter­pre­tiert wer­den kann. In der ursprüng­lich reli­giö­sen Wort­be­deu­tung wird Kult als auf einen Ritus oder eine ritu­el­le Hand­lung bezo­gen defi­niert. Durch die Exklu­si­vi­tät ergibt sich auch ein poten­ti­ell sub­ver­si­ves Ele­ment des Kul­tes, der damit im Gegen­satz zu dem eher popu­lä­ren soge­nann­ten ‚Main­stream‘ steht, der ein brei­te­res Spek­trum an mög­li­chen Akteu­ren abdeckt. Der qua­si-reli­giö­se Hin­ter­grund des Kul­tes basiert dabei oft auf einem Mythos, der sich meist auf die Gene­se des Kul­tes bezieht. Dies ist ein Ele­ment, das, nebst der sozia­len Funk­ti­on (vgl. Hel­mer 2003: 7f.), also der Iden­ti­täts­stif­tung einer Grup­pe von inner­halb via Auto­ima­gi­nes und von außer­halb via Hete­ro­ima­gi­nes, eben­falls in der popu­lär­kul­tu­rel­len Grup­pen­bil­dung ent­hal­ten ist, zu der auch das fan­dom zählt. Als Kult­buch las­sen sich folg­lich „lite­ra­ri­sche Erzeug­nis­se, die selbst Objekt eines […] nun säku­la­ri­sier­ten Kul­tes sind [,]“ (Lexe 2001: 4) bezeich­nen. Es „han­delt sich um eine Text­sor­te, die nicht [pri­mär] text­im­ma­nent defi­niert wer­den kann, son­dern nur durch eine mit ihr in Zusam­men­hang zu brin­gen­de Spiel­art eines kul­ti­schen Aktes.“ (ebd.) Also trägt ein Zusam­men­spiel von text­in­ter­nen und text­ex­ter­nen Fak­to­ren zur Auf­fas­sung eines Tex­tes als Kult bei. Doch vor allem pro­duk­ti­ons- und ver­mark­tungs­tech­nisch wird im her­stel­len­den wie im ver­brei­ten­den Buch­han­del mit dem Label ‚Kult’ als Mar­ke­ting­in­stru­ment gear­bei­tet. Auch hier defi­niert sich der Kult in sei­ner Abgren­zung zu einem ande­ren Begriff – dem des Best­sel­lers. Letz­te­rer zeich­net sich vor allem durch sei­ne hohe Ver­kaufs­zahl inner­halb eines zeit­lich und räum­lich limi­tier­ten Rah­mens aus (Fischer 1999: 764) und ist daher eher markt­wirt­schaft­lich zu fas­sen, wäh­rend dem Kult­buch ein eher sub­kul­tu­rel­ler Kon­text zu eigen ist. Will man Har­ry Pot­ter nun als Kult­buch-Serie betrach­ten, kann man drei Pha­sen der Ent­wick­lung nach­voll­zie­hen: Die ers­ten Bücher waren eine wenig bewor­be­ne, exklu­si­ve Publi­ka­ti­on eines Klein­ver­la­ges (vgl. Bla­ke 2002: 3, vgl. Bür­ve­nich 2001: 16). Durch die Kom­mo­di­fi­ka­ti­on, also die kom­mer­zi­el­le, auf Pro­fit­ma­xi­mie­rung aus­ge­rich­te­te Ver­mark­tung der fol­gen­den Bücher und ihrer Figu­ren, fan­den sie Ein­gang in die Popu­lär­kul­tur. Dort wur­de Har­ry Pot­ter in vie­ler­lei Wei­se zitiert, um jedoch im Sin­ne eines Best­sel­lers inner­halb einer limi­tier­ten Zeit­span­ne den Zenit zu errei­chen, par­al­lel mit ande­ren popu­lär­kul­tu­rel­len Phä­no­me­nen zu exis­tie­ren und danach wie­der in den Bereich des Kul­tes mit einem exklu­si­ve­ren Kli­en­tel zurück­zu­fal­len. Wie die­ser Vor­gang statt­fin­det, wel­che spe­zi­fi­schen Aus­prä­gun­gen kul­ti­scher, kult­stif­ten­der und ritu­el­ler Aspek­te sowohl in den Roma­nen als auch in dem als Kult­ge­mein­de zu ver­ste­hen­den fan­dom zu erken­nen sind, muss im Fol­gen­den ein­ge­hen­der betrach­tet wer­den.

Intratextuelle Kultfaktoren

Beim Kult erfolgt die Aus­bil­dung einer Grup­pen­iden­ti­tät durch die Inklu­si­on der Mit­glie­der, die sich um ein gemein­sa­mes Objekt der Ver­eh­rung orga­ni­sie­ren und sich so vom Main­stream abgren­zen. Die­ses Objekt ist leicht aus­ge­macht: Der Inhalt der Har­ry Pot­ter-Bücher. Und genau dort fin­det sich das lite­ra­ri­sche Poten­ti­al zur Bil­dung einer Grup­pen­iden­ti­tät, denn ohne die Bücher gele­sen zu haben, ist ein Zugang zu dem sprach­li­chen Code, der die Tex­te durch­zieht, bei­na­he unmög­lich. Woher sonst soll­te der Leser erfah­ren, was ein Demen­tor oder ein Thes­tral ist, oder was es mit dem Appa­rie­ren auf sich hat? Ein wei­te­rer inhalt­li­cher Fak­tor, der zur Kult­bil­dung bei­trägt, ist, dass die Autorin J. K. Row­ling in den Büchern uni­ver­sel­le bezie­hungs­wei­se arche­ty­pisch zu nen­nen­de The­men wie „Lie­be, Glück und Unglück, Reich­tum und Erfolg“ (Fischer 1999: 768) dis­ku­tiert, deren all­ge­mei­ner Cha­rak­ter die Iden­ti­fi­ka­ti­on mit den Haupt­fi­gu­ren erleich­tert und die laut Fischer auch Teil der text­in­ter­nen Anfor­de­run­gen an einen mas­sen­wirk­sa­men Best­sel­ler sind (vgl. ebd.). Außer­dem zeich­net Row­ling das Bild einer tech­nik­frei­en Par­al­lel­welt, in die sich der Leser flüch­ten kann und die ein Gefühl der Nost­al­gie erweckt. Die ers­te Kon­takt­auf­nah­me des Lesers mit Har­rys Welt fin­det iro­ni­scher­wei­se gar nicht wirk­lich in Row­lings magi­scher Par­al­lel­welt statt, son­dern in der der Durs­leys:
Mr. und Mrs. Durs­ley im Ligus­ter­weg Num­mer 4 waren stolz dar­auf, ganz und gar nor­mal zu sein, sehr stolz sogar. Nie­mand wäre auf die Idee gekom­men, sie könn­ten sich in eine merk­wür­di­ge oder geheim­nis­vol­le Geschich­te ver­stri­cken, denn mit sol­chem Unsinn woll­ten sie nichts zu tun haben. (Har­ry Pot­ter I, 5)
Schon zu Beginn wird klar, dass die Welt der Durs­leys kei­ne außer­or­dent­lich ein­la­den­de ist, beson­ders nicht für den klei­nen Wai­sen­jun­gen, der gezwun­ge­ner­ma­ßen bei ihnen auf­wächst: Har­ry Pot­ter. Ganz anders fällt der ers­te inten­si­ve Kon­takt mit der Zau­be­rer­welt bei Har­rys Besuch in der Win­kel­gas­se aus. Es gibt so viel zu ent­de­cken für den Zau­be­rer, der bis dato gar nicht wuss­te, dass er einer war, und mit ihm für die Leser­schaft, die durch Har­ry als Foka­li­sie­rungs­in­stanz eben­falls die Win­kel­gas­se und spä­ter Hog­warts, Hogs­mea­de und den Rest der magi­schen Welt erforscht. Durch die­ses gemein­sa­me Erschlie­ßen und Aneig­nen von Wis­sen hat der Leser das Gefühl, als wür­de sich ihm die­se Welt eben­so eröff­nen wie dem Prot­ago­nis­ten. Zusätz­lich hat man die Mög­lich­keit die­se Welt suk­zes­si­ve und mit jedem neu erschie­ne­nen Band immer bes­ser ken­nen­zu­ler­nen. Dadurch wird es dem Leser ein leich­tes, sich in die­se span­nen­de neue Welt zu flüch­ten, die sich „als eine ver­lo­cken­de Opti­on anbie­tet“ (Pet­zold 2001: 27), um dem tris­ten Mug­gel-All­tag zu ent­ge­hen. Außer­dem wird mit die­ser tech­nik­frei­en Welt ein nost­al­gi­sches Ver­lan­gen nach einer über­wie­gend prä-indus­tri­el­len ‚guten alten Zeit’ befrie­digt (vgl. Bür­ve­nich 2001: 61, 181). Dass die Funk­ti­on der moder­nen Tech­no­lo­gien zum gro­ßen Teil von der Magie über­nom­men wird (vgl. Der­ra 2001: 97f. und Bachl 2001: 57), macht die­se nicht weni­ger attrak­tiv, son­dern bie­tet dem Leser die Mög­lich­keit, die eige­ne Welt im neu­en zau­be­ri­schen Gewand wie­der­zu­fin­den und sich so leich­ter mit letz­te­rer zu iden­ti­fi­zie­ren. Es gibt Dampf­lo­ko­mo­ti­ven, Feder­kie­le und Per­ga­ment, aber auch Bil­der mit beweg­li­chem Inhalt, Eulen­post und das Flohnetz­werk. Beson­ders deut­lich wird die­se Nost­al­gie in den Ver­fil­mun­gen bedient, in denen sich die Zau­ber-Welt im alt­mo­di­schen, an den Vik­to­ria­nis­mus ange­lehn­ten Gewand prä­sen­tiert: “[It depicts a world] of Dicken­si­an colour and jol­li­ty” (French 2001). Was popu­lär­kul­tu­rell brei­te Leser­schich­ten allen Alters – im Gegen­satz zu einem klei­nen, kul­ti­schen oder sub­kul­tu­rel­len Rezi­pi­en­ten­kreis – in den Har­ry Pot­ter-Büchern anspre­chen dürf­te, ist die Tat­sa­che, dass Row­ling uni­ver­sel­le The­men dis­ku­tiert, die jeden beim Auf­wach­sen oder in sei­nem Leben betref­fen. Ganz grund­sätz­lich schreibt sie vom Kampf des Guten, reprä­sen­tiert durch Har­ry und sei­ne Freun­de und Unter­stüt­zer, gegen das Böse, per­so­ni­fi­ziert in Vol­de­mort, des­sen Macht­stre­ben kei­ner­lei Gren­zen zu ken­nen scheint. In der Figur Vol­de­mor­ts kann man so eine Mah­nung sehen, dass exzes­si­ves Macht­stre­ben höchst nega­ti­ve und für die gan­ze Welt (zumin­dest die Pot­ter-Welt) destruk­ti­ve Fol­gen hat. Außer­dem wer­den Fana­tis­mus und Ras­sis­mus pro­ble­ma­ti­siert und deren Aus­wir­kun­gen the­ma­ti­siert. So wer­den am Anfang von Band vier, Har­ry Pot­ter und der Feu­er­kelch (2000), unschul­di­ge Mug­gel zur Belus­ti­gung der Todesser gefol­tert und kaum jemand wagt es ein­zu­schrei­ten – Igno­rie­ren ist leich­ter. Inso­fern besit­zen die Bücher als wei­te­ren Kult­fak­tor auch eine gewis­se Tages­ak­tua­li­tät, was den Umgang mit Mino­ri­tä­ten und Anders­den­ken­den angeht. Die Tages­ak­tua­li­tät als Bestand­teil des Kul­tes geht hier­bei mit der Annah­me ein­her, dass der Kult und sei­ne Aus­prä­gun­gen immer eine Reak­ti­on auf zeit­na­he domi­nan­te Strö­mun­gen in der Kul­tur dar­stel­len, die ent­we­der sub­ver­siv blei­ben, oder sich, wie bei Har­ry Pot­ter, selbst zu einer domi­nan­ten Strö­mung wei­ter­ent­wi­ckeln. Des Wei­te­ren kommt die Fra­ge nach Tod und Leben, nach Trau­er und Rache immer wie­der auf. Har­ry Pot­ter ist ein Wai­sen­kind, da er bei­de Eltern bei einem Angriff Vol­de­mor­ts ver­lo­ren hat. Die Epi­so­de mit dem Spie­gel Ner­he­geb, die zeigt, dass sich Har­ry nach sei­ner Fami­lie sehnt, ist auch Aus­druck sei­ner Trau­er: „Er spür­te ein mäch­ti­ges Ste­chen in sei­nem Kör­per, halb Freu­de, halb furcht­ba­re Trau­rig­keit“ (Har­ry Pot­ter I 228). Es wird im Gespräch mit Dum­ble­do­re dar­auf hin­ge­wie­sen, dass man sich in sol­chen Gefüh­len ver­lie­ren kann, wenn man nicht ver­ant­wor­tungs­voll mit ihnen umgeht. Beson­ders in den spä­te­ren Bän­den kommt das The­ma Rache immer stär­ker zum Tra­gen. Nicht nur Har­ry hat durch Vol­de­mort die Fami­lie ver­lo­ren, auch ande­re Figu­ren sind von die­sem Schick­sal betrof­fen. Es wird aber immer dar­an erin­nert, dass Rache nicht die ein­zi­ge Moti­va­ti­on sein darf, son­dern dass man das Wohl ande­rer stets mit beden­ken soll­te. Grund­sätz­lich erkennt Bachl in den Büchern ein „hohes Pro­gramm ver­ant­wort­li­cher Huma­ni­tät. […] Mut­ter­lie­be, Freund­schaft, Fair­ness, Gerech­tig­keit, Treue, Bil­dungs­wil­lig­keit, Soli­da­ri­tät, Tap­fer­keit, Ein­satz­be­reit­schaft“ (57) sind The­men, die ange­spro­chen wer­den und sowohl für jun­ge als auch älte­re Leser inter­es­sant sind. Somit über­nimmt die Buch­serie die sinn­stif­ten­de Welt­erklä­rungs­funk­ti­on, die übli­cher­wei­se vom Kult und den grand nar­ra­ti­ves geleis­tet wird. J. K. Row­ling hat in den Har­ry Pot­ter-Bän­den ein kom­ple­xes Par­al­lel­uni­ver­sum geschaf­fen, die Welt der Zau­be­rer und Hog­warts, die neben der Mug­gel-Rea­li­tät exis­tie­ren. Die­ses Uni­ver­sum wur­de mit den klas­si­schen phan­tas­ti­schen Figu­ren aus­ge­stat­tet – bei­spiels­wei­se Rie­sen, Ein­hör­ner, Dra­chen und Zen­tau­ren – zu deren Beschrei­bung ein neu­es Voka­bu­lar dient. Nur durch den direk­ten Kon­sum der Roma­ne oder Fil­me erhält man Zugang zu die­sem Voka­bu­lar und gehört zum Kreis der Ein­ge­weih­ten, die damit einen Code beherr­schen, mit dem sie sich ver­stän­di­gen und von den Nicht-Lesern abset­zen kön­nen. Wei­ter­hin spricht die­ses Voka­bu­lar auch den Spiel- und Rät­sel­trieb des Lesers an. Vie­le Wör­ter haben latei­ni­sche Wur­zeln, die einen Hin­weis auf die Bedeu­tung oder Funk­ti­on des Begrif­fes geben. Das ist ins­be­son­de­re bei den Zau­ber­sprü­chen zu beob­ach­ten (z. B. der Auf­ru­fe­zau­ber Accio). Row­ling hat dar­über hin­aus auf vie­le ver­schie­de­ne Prä­tex­te, wie zum Bei­spiel das klas­si­sche Mär­chen, die Inter­nats- sowie die Detek­tiv­ge­schich­te (vgl. Pet­zold 2004: 230–232) zurück­ge­grif­fen, aus denen sie Moti­ve oder Struk­tu­ren über­nahm (vgl. Boon­ya­pras­op 2001). Die Prä­tex­te zu fin­den, indem die ihnen ent­nom­me­nen Struk­tur­ele­men­te erkannt und ihnen zuge­ord­net wer­den, sowie die Bedeu­tungs­er­wei­te­rung nach­zu­voll­zie­hen, die durch die Folie der Prä­tex­te eröff­net wird, ist ein wei­te­res Rät­s­el­an­ge­bot für die Leser (vgl. Pet­zold 2001: 23). Zusätz­lich wur­den vie­le Figu­ren aus der Pot­ter-Welt mit spre­chen­den Namen ver­se­hen. Die­se zu ent­schlüs­seln ermög­licht es den Lesern, sich einer­seits auch jen­seits des rei­nen Lese­ver­gnü­gens mit den Büchern aus­ein­an­der zu set­zen, ande­rer­seits för­dert es den Aus­tausch unter­ein­an­der, man ver­gleicht, was ande­re Leser alles ver­stan­den haben und hilft sich gegen­sei­tig wei­ter. Die­ser Pro­zess gip­fel­te in zahl­rei­chen öffent­lich zugäng­li­chen Har­ry Pot­ter-Lexi­ka und Glos­sa­ren, wie zum Bei­spiel dem Har­ry Pot­ter-wiki (http://harrypotter.wikia.com/wiki/Main_Page). Die­ser Aus­tausch erfolgt nicht nur mit Gleich­alt­ri­gen, son­dern kann auch gene­ra­ti­ons­über­grei­fen­de Kom­mu­ni­ka­ti­on stär­ken, denn, so Kas­par Spin­ner, „Kin­der, Jugend­li­che und auch Erwach­se­ne haben ein The­ma, über das sie gemein­sam Bescheid wis­sen.“ (19) Ein wei­te­rer Fak­tor, der zu der inten­si­ven Beschäf­ti­gung mit Har­ry Pot­ter bei­getra­gen hat, ist die Publi­ka­ti­on als sie­ben­bän­di­ge Serie. Die Leser fan­den schnell her­aus, dass auch augen­schein­lich neben­säch­li­che Infor­ma­tio­nen als Hin­wei­se auf die wei­te­re Ent­wick­lung in den Büchern zu deu­ten waren, zum Bei­spiel die zuerst eher bei­läu­fig erwähn­te feh­len­de Kral­le von Rons Rat­te die spä­ter dazu führ­te, dass man sie als Ani­ma­gus iden­ti­fi­zie­ren konn­te (vgl. Har­ry Pot­ter III). Die­se Hin­wei­se zu fin­den und rich­tig zu deu­ten wur­de zur Auf­ga­be der Fans. Die zwi­schen­ge­schal­te­te War­te­zeit bis zum nächs­ten Band leis­te­te der Theo­rie­bil­dung aus ver­meint­li­chen Hin­wei­sen immensen Vor­schub und sorg­te auch dafür, dass das Inter­es­se an der Serie nicht abflau­te. In der Fol­ge kam es zur mas­sen­haf­ten Pro­duk­ti­on von fan­fic­tion, in der die­se Inter­pre­ta­tio­nen mit Gleich­ge­sinn­ten geteilt wur­den. Dass sich jedoch damit die krea­ti­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit Har­ry Pot­ter bei Wei­tem nicht erschöpft, zei­gen die zahl­lo­sen Adapt­a­tio­nen durch das fan­dom.

Extratextuelle Kultphänomene – Das Fandom als Kultgemeinde

„Har­ry Pot­ter-Fans aus aller Welt kom­mu­ni­zie­ren mitt­ler­wei­le über das […] Medi­um der Web­site im World Wide Web“ (Beink­in­stadt Krum­lauf 2006: 235). Das Inter­net ist der Treff­punkt des fan­dom und Fan-Web­si­ten haben die Funk­ti­on der frü­he­ren fan­zines und Con­ven­ti­ons (vgl. Bus­se and Hel­l­ek­son 2006: 13) über­nom­men, wie es sie im ers­ten klar iden­ti­fi­zier­ba­ren fan­dom zu Sci­ence Fic­tion Lite­ra­tur gab (vgl. Obst u.a. 2002: 92f). Das fan­dom als Gemein­schaft lässt sich zunächst über vier ver­schie­de­ne Fak­to­ren defi­nie­ren, die dem Prin­zip, das die Basis für jeg­li­che Art von kul­ti­schen Gemein­schaf­ten bil­det, zugrun­de lie­gen: “[The] psy­cho­lo­gi­cal sen­se of com­mu­ni­ty [is the basic prin­ci­ple]” (Obst u.a. 2002: 88) “[which] con­sists of […] Mem­ber­ship, Influence, Inte­gra­ti­on and Ful­fill­ment of Needs, and Shared Emo­tio­nal Con­nec­tion” (ebd.: 89). Die Zuge­hö­rig­keit zu einer Gemein­schaft impli­ziert daher ers­tens immer auch eine Abgren­zung zu einem ‚Außen’, einem Raum oder Per­so­nen, die der Gemein­schaft nicht ange­hö­ren. In die­sem Span­nungs­feld wird über Inklu­si­on und Exklu­si­on, die Iden­ti­fi­ka­ti­on mit der Grup­pe, die zum Bei­spiel über gemein­sa­me Inter­es­sen, Ange­bo­te der emo­tio­na­len Sicher­heit und ein gemein­sa­mes Sym­bol­sys­tem funk­tio­nie­ren, ver­han­delt. Zwei­tens fin­det die Ein­fluss­nah­me auf zwei Ebe­nen statt – vom indi­vi­du­el­len Mit­glied aus­ge­hend und die Gesamt­struk­tur beein­flus­send, und, um den Zusam­men­halt in der Grup­pe zu gewähr­leis­ten, von der Grup­pe aus auf ihre ein­zel­nen, indi­vi­du­el­len Bestand­tei­le oder Akteu­re gerich­tet. Inte­gra­ti­on und Bedürf­nis­er­fül­lung bezie­hen sich auf die ange­streb­te Eta­blie­rung und den dar­auf fol­gen­den Erhalt einer posi­tiv gepräg­ten Bezie­hung zwi­schen Indi­vi­du­um und Gemein­schaft, wobei die ein­zel­nen Mit­glie­der auch ein Gefühl der Beloh­nung und der posi­ti­ven Rezi­pro­zi­tät erhal­ten müs­sen. Als sol­che kön­nen der gene­rel­le Erfolg der Grup­pe im Gegen­satz zu ande­ren, der Sta­tus der eige­nen Mit­glied­schaft sowie die Kom­pe­tenz der ande­ren Mit­glie­der ver­stan­den wer­den. Der letz­te Fak­tor ist die geteil­te emo­tio­na­le Ver­bin­dung, die auf einem Gefühl von gemein­sa­mer Geschich­te und Iden­ti­fi­ka­ti­on mit der Gemein­schaft basiert. Gemein­sa­me posi­ti­ve Erfah­run­gen, die von mög­lichst vie­len Mit­glie­dern geteilt und dar­um posi­tiv in die Grup­pe zurück­ge­führt und mul­ti­pli­ziert wer­den, ver­stär­ken die Ver­bin­dung unter den Akteu­ren und ermög­li­chen eine Wie­der­ho­lung und Inten­si­vie­rung des gesam­ten Zyklus (Obst u.a. 2002: 89). Rich­tet man den Fokus auf das fan­dom in Kom­bi­na­ti­on mit Kult, denkt man also eine auf gemein­sa­men (popu­lär­kul­tu­rel­len) Inter­es­sen gegrün­de­te Gemein­schaft und den Kult im reli­giö­sen, nicht-säku­la­ren Sin­ne zusam­men, so wird klar, dass das fan­dom nur ansatz­wei­se auf Ele­men­ten qua­si-reli­giö­ser Ver­eh­rung beruht. Zum Bei­spiel wer­den in der Kom­mu­ni­ka­ti­on über den zen­tra­len Kult­ge­gen­stand reli­gi­ös besetz­te und auf­ge­la­de­ne Begrif­fe ver­wen­det (Hills 2002: 118f.). Allein schon durch sei­ne Ver­bin­dung zur Popu­lär­kul­tur ist die Basis und Mas­se der Mit­glie­der des fan­dom sehr breit ange­legt – der Eli­te­cha­rak­ter, der den Kult defi­niert, tritt also eher in den Hin­ter­grund. Die­ser wei­ten Defi­ni­ti­on des fan­dom als Kult­ge­mein­de steht die enge­re Ver­si­on des eher sub­kul­tu­rel­len low-pro­fi­le fan­dom gegen­über. Dass sich aller­dings ein sub­kul­tu­rel­les fan­dom zu einem popu­lär­kul­tu­rel­len Phä­no­men ent­wi­ckeln kann und anders­her­um, wird am Bei­spiel Har­ry Pot­ter deut­lich. In der Ent­wick­lung und im Auf­stieg der Har­ry Pot­ter-Serie spielt das fan­dom eine nicht zu unter­schät­zen­de Rol­le. Die ver­schie­de­nen Inter­net­an­ge­bo­te, die vom fan­dom aus­ge­hen, kön­nen laut Clau­dia Beink­in­stadt Krum­lauf in drei ver­schie­de­ne Kate­go­rien unter­teilt wer­den: Lexi­ka (vgl. 2006: 240), vir­tu­el­le Zau­ber­inter­na­te (vgl. ebd.: 242f) und fan­fic­tion (vgl. ebd.: 244f). Das kul­tu­rell pro­duk­ti­ve fan­dom schafft so sozia­le Iden­ti­tät im Sin­ne einer Kult­ge­mein­de. Mit der Mar­ke­ting­of­fen­si­ve von War­ner Brot­hers zum Erschei­nen des ers­ten Kino­fil­mes, Har­ry Pot­ter und der Stein der Wei­sen (2001), erhoff­te sich der Kon­zern eine hohe Gewinn­span­ne und setz­te mit einer brei­ten Pro­dukt­pa­let­te auf Quan­ti­tät (vgl. Frey und Wag­ner 2006: 192f.). Doch weni­ge die­ser Gegen­stän­de erreich­ten wirk­lich den Nischen­markt, den die Fan­ge­mein­de einer­seits dar­stellt, aber ande­rer­seits auch selbst als eige­nen Markt, der im Gegen­satz zur groß­flä­chi­gen Kom­mer­zia­li­sie­rung und Kom­mo­di­fi­ka­ti­on steht, wahr­nimmt. Hin­zu kam die „Ver­fla­chung und Abnut­zung“ (Frey und Wag­ner 2006: 207) der Medi­en­fi­gur Har­ry Pot­ter in ihrem kom­mer­zi­el­len Kon­text und die Tat­sa­che, dass ein Groß­teil der Mer­chan­di­sing-Pro­duk­te eher an ein sehr jun­ges Ziel­pu­bli­kum gerich­tet war, obwohl es zu die­sem Zeit­punkt auf­grund des alters­über­grei­fen­den Erfol­ges der Bücher schon Erwach­se­nen­aus­ga­ben gab (vgl. ebd.: 207). Aller­dings könn­te die ritua­li­sier­te Form des Erschei­nens der sie­ben Bücher als Teil einer kul­ti­schen Ver­eh­rung ver­stan­den wer­den, da der Tag der Publi­ka­ti­on seit Har­ry Pot­ter and the Goblet of Fire (2000) inter­na­tio­nal von Fan­treffs in Buch­hand­lun­gen beglei­tet wur­de. Auf sol­chen Fan­treffs, ins­be­son­de­re beim Erschei­nen des sieb­ten und letz­ten Ban­des Har­ry Pot­ter and the Death­ly Hal­lows am 21. Juli 2007 in Lon­don, wur­den exklu­si­ve give-aways oder Zusatz­an­ge­bo­te offe­riert. Zum Bei­spiel erhiel­ten Fans einen Zer­ti­fi­kats­stem­pel, der bestä­tig­te, dass der Käu­fer des Buches um Mit­ter­nacht in der Schlan­ge am Buch­la­den anstand, um mög­lichst früh die neue Aus­ga­be des Har­ry Pot­ter-Ban­des zu erhal­ten. So wur­de es dem Mit­glied des fan­dom ermög­licht, sei­ne Hin­ga­be unter Beweis zu stel­len, und es ergab sich eine völ­lig neue Mög­lich­keit “‘fan social capi­tal’” (Hills 2002: 57) zu akku­mu­lie­ren. Die­ses gesell­schaft­li­che Kapi­tal im Sin­ne Bour­dieus bezieht sich auf das Fan­netz­werk und den Sta­tus des Ein­zel­nen in die­sem Ver­bund: “[It com­pri­ses] the net­work of fan fri­ends and acquain­tances that a fan pos­s­es­ses, as well as their access to media pro­du­cers and pro­fes­sio­nal per­son­nel lin­ked with the object of fan­dom” (ebd., Kur­si­vie­rung im Ori­gi­nal). Das phy­si­sche Buch wird in die­sem Fall zum Gegen­stand kul­ti­scher Ver­eh­rung und Erwar­tung. Neben dem fan social capi­tal exis­tiert noch das “‘fan cul­tu­ral capi­tal’” (ebd.: 57), also das Wis­sen um und über das zen­tra­le Objekt des fan­dom, das im Wesent­li­chen für die Hier­ar­chie­bil­dung ver­ant­wort­lich ist. Wis­sen um den Gegen­stand des Kul­tes, sei­ne Umar­bei­tung und For­men im fan­dom sowie Kom­pe­tenz im Umgang mit den Medi­en, die ihn ver­än­dern und in denen er ver­han­delt wird, bil­den den Grund­stock für die Zuge­hö­rig­keit, den Ein­fluss, die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem Rest der Grup­pe und die geteil­te emo­tio­na­le Ver­bin­dung, die aus dem Aus­tausch über das Kult­ob­jekt sowie die Erfah­run­gen in der Kom­mu­ni­ka­ti­on mit ande­ren Fans ent­ste­hen. Folg­lich lässt sich kon­sta­tie­ren, dass der zen­tra­le Kult­ge­gen­stand des Har­ry Pot­ter-fan­dom aus der von Joan­ne K. Row­ling ver­fass­ten sie­ben­tei­li­gen Buch­serie (1997–2007) besteht, die im fan­dom als canon bezeich­net, also als auto­ri­sier­tes Leit­me­di­um und refe­ren­ti­el­le letz­te Instanz begrif­fen wird. Im Gegen­satz dazu exis­tiert der so genann­te fanon, der Kanon oder die Inter­pre­ta­ti­on des canon inner­halb des Fan­tex­tes und des fan­dom (vgl. Bus­se and Hel­l­ek­son 2006: 9). Die kano­ni­sche Hier­ar­chie wird also anhand der Pro­duk­ti­ons­au­to­ri­tät unter­schie­den, die, dank Joan­ne K. Row­lings Tole­ranz gegen­über fan­fic­tion, zu wei­ten Tei­len inner­halb des fan­dom situ­iert ist. Fan­fic­tion kann, nach Fis­ke, als extra­tex­tu­el­le, also vom Kanon abwei­chen­de, semio­ti­sche Pro­duk­ti­on von exzes­si­vem Zusatz­ma­te­ri­al ver­stan­den wer­den, das die (teils ideo­lo­gi­schen, teils figu­ren­dar­stel­lungs­tech­ni­schen) Lücken des kano­ni­schen Tex­tes auf­greift und ver­sucht, die­se zu fül­len (vgl. 1992: 46f). Eine wei­te­re inter­es­san­te Les­art betrach­tet fan­fic­tion als archon­ti­sche Lite­ra­tur: “[This] type of wri­ting […] under­mi­nes con­ven­tio­nal noti­ons of aut­ho­ri­ty, boun­da­ries and pro­per­ty” (Der­echo 2006: 72). Dabei liegt die Stär­ke der fan­fic­tion nicht nur in ihrer Fähig­keit tex­tu­el­le Leer­stel­len im Sin­ne Isers zu fül­len, son­dern vor allem in ihrer Eig­nung einen ein­zi­gen Text immer wie­der auf­zu­grei­fen und neu zu ver­ar­bei­ten und zu ver­han­deln. Die­se Funk­ti­on geht über die des Palim­pses­tes hin­aus, es wird kein vor­he­ri­ger Text aus­ge­löscht, um nach dem Über­schrei­ben wie­der sicht­bar gemacht zu wer­den, son­dern es sind zeit­gleich zwei les­ba­re Tex­te prä­sent, die sich beein­flus­sen, neben­ein­an­der ste­hen und ohne deren Gleich­zei­tig­keit weder Refe­renz zum kano­ni­schen Ori­gi­nal, also die kul­ti­sche Hul­di­gung, noch eine Her­vor­he­bung der Dif­fe­ren­zen und deren posi­ti­ve oder nega­ti­ve Gewich­tung mög­lich wäre. Hier­an wird deut­lich, dass der ursprüng­li­che Kult­ge­gen­stand, der auch der ver­bind­li­che Kanon ist, eine weit­aus grö­ße­re Mög­lich­keit der säku­la­ren Aus­le­gung umfasst, als es im reli­giö­sen Kult­ver­ständ­nis der Fall ist, vor allem da die Deu­tungs­ho­heit nicht mehr bei einer Eli­te ver­or­tet wird, son­dern sich im vir­tu­el­len Cyber­space glo­bal ver­teilt. Die Auf­fas­sung von fan­fic­tion als archon­ti­scher Lite­ra­tur löst daher teil­wei­se die Vor­stel­lun­gen einer Hier­ar­chie der Inter­pre­ta­ti­on des kano­ni­schen Tex­tes auf und greift Vor­stel­lun­gen von deri­va­ti­ven Tex­ten als nega­ti­ves Imi­tat oder unori­gi­nal an und stellt sie in Fra­ge (Der­echo 2006: 73). Fan­fic­tion ist daher vor allem in ihrem vir­tu­el­len Kon­text als dyna­misch, insta­bil und poten­zi­ell unend­lich zu sehen. Im kon­kre­ten Har­ry Pot­ter-fan­dom wird, wie in den meis­ten ande­ren fan­doms auch, die fan­fic­tion in drei Haupt­be­rei­che oder Sub­gen­res unter­teilt: gen (gene­ral), het (hete­ro­se­xu­al) und slash (homo­se­xu­al) (vgl. Sind­hu­ber 2010: 13f.). Die Pro­duk­ti­on und Rezep­ti­on von Har­ry Pot­ter-bezo­ge­ner fan­fic­tion kann als iden­ti­täts­stif­tend für die Grup­pe des fan­dom betrach­tet wer­den, doch je nach Sub­gen­re ergibt sich ein fan­fic­tion- oder fanon-inter­ner Kanon an Tex­ten, wie zum Bei­spiel im het-Gen­re die Dra­co (Mal­foy) Tri­lo­gy: “[A] Dra­co-cen­tric epic writ­ten and pos­ted in install­ments by Cas­san­dra Clai­re over a peri­od of six years […] [which] con­sists of three novel-length sto­ries: Dra­co Dor­mi­ens, Dra­co Sinis­ter and Dra­co Veri­tas” (The Dra­co Tri­lo­gy 2011). Abge­se­hen von der neu­en Kanon­for­mie­rung könn­te man auch die Vor­lie­be vie­ler Fans für ein bestimm­tes het oder slash pai­ring, also die roman­ti­sche oder sexu­el­le Part­ner­schaft zwi­schen zwei Figu­ren, die zwar der kano­ni­schen Buch­serie ent­stam­men, aber von ihrer ursprüng­li­chen Figu­ren­kon­zep­ti­on abwei­chend dar­ge­stellt wer­den, als kul­tisch über­höh­tes Ele­ment inter­pre­tie­ren. Die­sem OTP (One True Pai­ring) wer­den gan­ze Fan-Web­sites gewid­met, oft inklu­si­ve fan­art und fan­fic­tion, die ein sub­tex­tu­el­les re-rea­ding ver­schie­de­ner Sequen­zen aus den kano­ni­schen Büchern, aber auch den Fil­men prä­sen­tie­ren (vgl. Ashwin­der SS/HG 2011). Ein Hin­weis auf einen Aspekt, der das fan­dom der Sub­kul­tur zuord­net und damit dem sub­ver­si­ven Poten­ti­al des Kul­tes Rech­nung trägt, ist oben erwähn­te slash fan­fic­tion, die ein rea­ding against the grain exem­pli­fi­ziert, in dem unter­schwel­li­ge Span­nun­gen zwi­schen nor­ma­ti­ven und von der Norm abwei­chen­den Kon­zep­ten der Sexua­li­tät im canon-Text auf­ge­deckt wer­den (vgl. Tosen­ber­ger 2008) 1. Nicht nur bil­det das Har­ry Pot­ter-fan­dom eine inter­pre­ta­ti­ve Gemein­schaft im Sin­ne Stan­ley Fishs, die ver­wen­de­ten Ter­mi­ni zur Klas­si­fi­zie­rung ver­schie­dens­ter Aspek­te des fan­dom und der fan­fic­tion die­nen auch der Inklu­si­on und Exklu­si­on und somit der Abgren­zung gegen­über ande­ren fan­doms. Hier­durch ent­wi­ckelt sich zusätz­lich eine gewis­se Fan­au­to­ri­tät, die von Per­so­nen außer­halb des fan­dom kon­sul­tiert wer­den kann und die mit einem “‘fan sym­bo­lic capi­tal’” (Hills 2002: 57–58) für die so aus­ge­wähl­ten Reprä­sen­tan­ten ein­her­geht. Da man behaup­ten könn­te, dass der Kult um Har­ry Pot­ter im fan­dom begrün­det liegt, muss auch kurz der wei­te­re pro­duk­ti­ve und oft spie­le­ri­sche Umgang mit dem Buch- und Film­ma­te­ri­al begut­ach­tet wer­den, der in vie­len Fäl­len zu wei­te­rer Kult­bil­dung inner­halb des fan­dom führt. Als Bei­spiel für einen Kult, der auch zum Erken­nungs­zei­chen und Sta­tus­sym­bol inner­halb des fan­dom gewor­den ist, sei­en hier die Pot­ter Pup­pet Pals genannt, von Fans selbst gefer­tig­te Hand­pup­pen der Prot­ago­nis­ten aus Har­ry Pot­ter in dem you­tube-Video The Mys­te­rious Ticking Noi­se (Neil­Ci­cie­re­ga 2007), des­sen Anfang zum Code für inter­net­ver­sier­te Har­ry Pot­ter-Fans wur­de, was unter ande­ren eine aus dem Nischen­markt für den Nischen­markt pro­du­zier­te Rei­he von auf die Hand­pup­pen bezo­ge­nen Fan­ar­ti­keln her­vor­rief (vgl. PPP­S­to­re 2011). Beweis für die Popu­la­ri­tät des Vide­os sind die 115,753,692 Klicks, die es bis zum 29.11.2011 erhal­ten hat. Des Wei­te­ren ist A Very Pot­ter Musi­cal (StarKid 2009), erdacht und auf­ge­führt von Stu­den­ten der Uni­ver­si­ty of Michi­gan School of Music, Thea­ter, and Dance, ein Refe­renz­punkt inner­halb des fan­dom – nicht nur wegen sei­nes Bezugs auf den Kanon, son­dern auch dank sei­ner zahl­rei­chen Anspie­lun­gen auf wei­te­re Phä­no­me­ne zeit­ge­nös­si­scher Popu­lär­kul­tur und der Umset­zung von eigent­lich der fan­fic­tion vor­be­hal­te­nen Bezie­hungs­kon­struk­ten wie zum Bei­spiel Hermione/Draco als pai­ring, oder auch der sehr kli­schee­haft über­zo­ge­nen Homo­se­xua­li­tät Dum­ble­do­res. Kult bringt in die­sem Fall also wie­der­um Kult her­vor.

Back to the Roots – Harry Potters Rückkehr zum Kult?

Auf den Punkt for­mu­liert bedeu­tet dies, dass sich Har­ry Pot­ter von einem Kult mit begrenz­ter Mit­glie­der­an­zahl zu einem wei­test­ge­hend ent­grenz­ten popu­lär­kul­tu­rel­len Phä­no­men ent­wi­ckel­te. Letz­te­res stell­te wie­der­um den Aus­gangs­punkt für ver­schie­dens­te Adapt­a­tio­nen und Appro­pria­tio­nen des Har­ry Pot­ter-Stof­fes dar, die wie­der in einer eher limi­tier­ten Gemein­schaft rezi­piert wur­den. Dadurch eta­blier­te sich eine Hier­ar­chie neu­er Har­ry Pot­ter-bezo­ge­ner Kult­ob­jek­te, anhand derer über Mit­glied­schaft und Aus­schluss aus der Kult­ge­mein­de ent­schie­den wur­de. Die ‚Leser’, die die Bücher und Fil­me ‚ledig­lich’ rezi­pie­ren, besit­zen somit weni­ger fan social, cul­tu­ral und sym­bo­lic capi­tal als jene, die in der Kult­ge­mein­de mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren, sich nach Inter­es­se zusam­men­schlie­ßen und den Kult­ka­non des fan­dom for­men und ver­han­deln. Obwohl Har­ry Pot­ter im Bezug auf die Leser­schaft und das gene­rel­le Publi­kum also als ein Mas­sen­phä­no­men zu bezeich­nen ist, kann man behaup­ten, dass die Kult­ge­mein­de des fan­dom sich inter­na­tio­nal und viral den Cha­rak­ter des Kul­tes bewahrt hat, indem sie die Kom­mo­di­fi­ka­ti­on des Kult­ge­gen­stan­des wei­test­ge­hend zurück­weist, auf Eigen­pro­duk­ti­on und Krea­ti­vi­tät im Umgang mit vor­han­de­nem Mate­ri­al zurück­greift und so auch einen Groß­teil an Deu­tungs­ho­heit für sich bean­sprucht, die dem popu­lär­kul­tu­rel­len Publi­kum wei­test­ge­hend ver­schlos­sen bleibt. Hin­zu kommt, dass popu­lär­kul­tu­rel­le Phä­no­me­ne eine rela­tiv kur­ze Lebens­dau­er besit­zen und schnell abge­löst wer­den. Die letz­ten Har­ry Pot­ter-Fil­me zum Bei­spiel stan­den in direk­ter Kon­kur­renz zu den Ver­fil­mun­gen der Twi­light-Serie. Die bei­den Phä­no­me­ne über­schnit­ten sich, als die Popu­la­ri­tät von Har­ry Pot­ter bereits nach­zu­las­sen begann, die von Twi­light aller­dings ihren Höhe­punkt noch nicht erreicht hat­te. Dies lös­te gro­ße Ani­mo­si­tät zwi­schen den bei­den fan­doms aus. Mitt­ler­wei­le besteht die Kon­kur­renz zur Twi­light-Serie bemer­kens­wer­ter­wei­se nicht mehr aus Har­ry Pot­ter, son­dern ande­ren Vam­pir­se­ri­en aus Lite­ra­tur und Film, wie etwa True Blood oder Vam­pi­re Dia­ries. Die popu­lär­kul­tu­rel­le Lebens­zeit von Har­ry Pot­ter scheint abge­lau­fen, die Serie ist für den Main­stream nicht mehr inter­es­sant. Fin­det damit das fan­dom wie­der zu der ursprüng­li­chen, enger defi­nier­ten Ver­si­on der Kult­ge­mein­de zurück? Die­se eine Ent­wick­lung fin­det tat­säch­lich statt, wie unter ande­rem an den sin­ken­den Zah­len der neu­en fan­fic­tions abzu­le­sen ist (vgl. Har­ry Pot­ter Fan­fic­tion 2011), die anzei­gen, dass die Pro­duk­ti­vi­tät inner­halb des fan­dom letzt­hin etwas nach­ge­las­sen hat. Doch es bleibt abzu­war­ten wie sich die Zah­len wei­ter ent­wi­ckeln, bevor eine end­gül­ti­ge Aus­sa­ge über den Nie­der­gang der Serie getrof­fen wer­den kann. Man kann also argu­men­tie­ren, dass Har­ry Pot­ter sich auf­grund intra­tex­tu­el­ler Ele­men­te zum Kult­buch ent­wi­ckelt hat, des­sen Poten­ti­al erkannt wur­de und das auf popu­lär­kul­tu­rel­ler Ebe­ne ver­brei­tet und dar­auf­hin kom­mo­di­fi­ziert wur­de, ohne jedoch den har­ten Kern des fan­dom zu tan­gie­ren. Das fan­dom brach­te dar­auf­hin durch die Wei­ter­ver­ar­bei­tung des Tex­tes und der Fil­me extra­tex­tu­el­le Kult­ob­jek­te und Riten her­vor, die durch Pres­ti­ge­ak­ku­mu­la­ti­on und als Sta­tus­sym­bol den Platz des Fans in der Hier­ar­chie des fan­dom anzei­gen. Nach­dem der Zenit der Popu­la­ri­tät über­schrit­ten war, blieb Har­ry Pot­ter zwar im Bewusst­sein des Publi­kums als Phä­no­men ver­an­kert, erhält aber nur in der Gemein­schaft des nun wie­der eher sub­kul­tu­rel­len fan­dom sei­nen Kult­sta­tus wei­ter­hin auf­recht.

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Anmerkungen:


  1. Der Aspekt der slash fan­fic­tion ist ein viel dis­ku­tier­ter, und das nicht nur im Har­ry Pot­ter-fan­dom, son­dern auch, zum Bei­spiel, in der Serie Star Trek (vgl. Pen­ley 1992, vgl. Fal­zo­ne 2005). Inter­es­sant ist hier­bei vor allem die Kon­struk­ti­on von Sexua­li­tät und Geschlecht, beson­ders ange­sichts der Tat­sa­che, dass male/male fan­fic­tion fast aus­schließ­lich von Frau­en pro­du­ziert und rezi­piert wird (vgl. Pen­ley 1992: 483).