#38 hörinsblau — Das Gespräch mit Alida Bremer

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© Tho­mas Mohn

von Isabella Hacker 

Ali­da Bre­mer fik­tio­na­li­siert in ihrem Roman Oli­vas Gar­ten die Geschich­te der Frau­en ihrer Fami­lie. Dafür schickt sie ihre Erzäh­le­rin Ali­da auf eine Rei­se in ihr Hei­mat­land Kroa­ti­en. Dort woll­te die­se eigent­lich nur die Erb­schaft ihrer Groß­mutter Oli­va, einen Oli­ven­hain, aner­ken­nen las­sen, begeg­net dort aber mehr und mehr den Lebens­ge­schich­ten ihrer Mut­ter, Tan­ten, Cou­si­nen, Groß­mutter und Urgroß­mutter. Trotz oder viel­leicht gera­de wegen Krieg, Armut, Ver­fol­gung und Trau­ma bewah­ren sie alle sich ihren Mut und ihre Resi­li­enz — alle, außer der Groß­mutter Oli­va, die sich nach Jah­ren in Gefan­gen­la­gern bei ihrer Rück­kehr in ihr Hei­mat­dorf aus der Rea­li­tät zurückzieht.

Mit schau­ins­blau spricht sie dar­über, wo und wie aus Fak­ten und Erin­ne­run­gen Fik­ti­on wur­de, wie viel von ihr und ihren Ver­wand­ten in Oli­vas Gar­ten steckt, wie wenig wir in Deutsch­land über Kroa­ti­en wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges wis­sen und war­um die ver­stumm­te Oli­va die unge­wöhn­li­che Prot­ago­nis­tin ihres Romans ist.