© Thomas Mohn
von Isabella Hacker
Alida Bremer fiktionalisiert in ihrem Roman Olivas Garten die Geschichte der Frauen ihrer Familie. Dafür schickt sie ihre Erzählerin Alida auf eine Reise in ihr Heimatland Kroatien. Dort wollte diese eigentlich nur die Erbschaft ihrer Großmutter Oliva, einen Olivenhain, anerkennen lassen, begegnet dort aber mehr und mehr den Lebensgeschichten ihrer Mutter, Tanten, Cousinen, Großmutter und Urgroßmutter. Trotz oder vielleicht gerade wegen Krieg, Armut, Verfolgung und Trauma bewahren sie alle sich ihren Mut und ihre Resilienz — alle, außer der Großmutter Oliva, die sich nach Jahren in Gefangenlagern bei ihrer Rückkehr in ihr Heimatdorf aus der Realität zurückzieht.
Mit schauinsblau spricht sie darüber, wo und wie aus Fakten und Erinnerungen Fiktion wurde, wie viel von ihr und ihren Verwandten in Olivas Garten steckt, wie wenig wir in Deutschland über Kroatien während des Zweiten Weltkrieges wissen und warum die verstummte Oliva die ungewöhnliche Protagonistin ihres Romans ist.